Es gibt etwas zu entdecken,
etwas zu verstehen,
eine Form
jenseits von Sprache und Logik,
einen Komplex aus Licht und Schatten.
Für mich ist jede Stunde des Lichts
und der Dunkelheit ein Wunder.
KARIN ZIEGELWANGER
(2020 – …) Aktuell befasst sich ein großer Teil meiner Arbeit mit der Portraitzeichnung. Wiedergaben der Realität sind heute alltäglich, Kameras/Smartphones allgegenwärtig – jeder Moment kann festgehalten und beliebig vervielfältigt werden.
Auf Facebook werden jede Sekunde circa 3000 Fotos hochgeladen, das sind 259 Millionen Fotos am Tag. Wer befasst sich noch stundenlang mit dem Portrait einer Person, um sie im Detail, im Wesentlichen zu erfassen?
In der Portraitarbeit widme ich mich der Hingabe an den Moment, an ein Werk, das Zeit braucht, um zu entstehen, und gerade dadurch Wert und Berechtigung erhält.
Mein Hauptaugenmerk liegt dabei nicht auf der realistischen Darstellung sondern auf der Annäherung an die stille Mitte, auf dem Gleichgewicht und der Stimmigkeit – auf dem Sein. Ich dokumentiere die Verkörperung einer Person im Augenblick, so wie ich sie sehe im Spiel zwischen Hell und Dunkel, Form und Raum. Kohle/Graphite auf Holz – 1 Medium in unterschiedlichen Dichten.
Schwarz und Weiß, 0 und 1, Ton und Pause – die Reduktion der Mittel lässt mich fließend arbeiten. Das Foto gleicht einem Notenblatt, das Material einem Instrument – ein Zusammenspiel der Dualitäten.
All das kann nicht erzwungen, nur entdeckt werden – eingeladen werden sich zu zeigen. Es braucht Zeit, Raum und Gewahrsein, für das was gesagt werden will oder sich zeigen mag. Es gibt nichts anderes als das tägliche Leben!
(2016 – 2020) Der eigenen Materialität auf der Spur experimentiere ich mit Momenten, in denen das Schaffen und das Beobachten einander berühren und bewegen. In meinen ›MIXED MEDIA‹-Arbeiten spielen Zeit, Körper, Raum und Meditation eine zentrale Rolle und prägen die Ästhetik meiner Arbeit im Spannungsfeld zwischen Leere und Form. Auf der Suche nach der stillen Mitte geht es mir weniger um das tatsächlich Dargestellte, als um die Komposition von Zwischenräumen – um die Ästhetik der Dinge in ihrer Unfertigkeit, die permanente Veränderung und Vergänglichkeit.
(2011 – 2016) In meinen COLLAGEMALEREI-Arbeiten löse ich mit Wattestäbchen und Terpentin Magazincollagen auf, ohne externe Farbmittel zu verwenden. Durch das Verwischen und Verschieben der bereits vorhandenen Druckerfarbe formen sich Bilderwelten, die auf unterschiedlichen optischen und inhaltlichen Ebenen Mehrdeutigkeiten entdecken lassen. Es ist möglich innerhalb der gedruckten Magazinseiten Verschiebungen zu erzeugen, zu mischen, neue organische Farbgefüge herzustellen, zu reduzieren, zu verdichten, zu vereinen. Die Schnelllebigkeit und Fülle der Hochglanzmagazinwelt erfährt eine Metamorphose.
Die Inhalte werden aus der Massenware Hochglanzmagazin geformt, Zeit und Inhalt relativiert, das „Ich“ im „Wir“ entdeckt und konserviert. Die inflationären Bildermassen der Magazin-Welten werden (wieder) zum Unikat.
KARIN ZIEGELWANGER
Currently lives and works in Ruprechtshofen/Austria.
Studies of graphics and illustration at the New Design Centre, Pöchlarn.
In 2000 assistance for illustration at the New Design Center, Pöchlarn.
2001 – 2008 freelance graphic designer in the sector of print-media.
2004 – 2010 studies of painting at the University for Applied Arts Vienna, master-class Christian Ludwig Attersee and class Judith Eisler.
Since 2010 independent artist.
SOLO EXHIBITIONS
2019/20: "Der eigenen Materialität auf der Spur" Bildungshaus St. Hippolyt
2019: "ALL IN" Galerie der Bezirkshauptmannschaft Melk
2017: "Die Haltung zu den Dingen.", Galeriehaus Wels
2015: „Living in a Magazine", Galerie am Färberbach, Steinbach/Steyr
2014: „Living in a Magazine", Galeriehaus Wels
2014: „Living in a Magazine“, Nest Gallery, Genève
2013: „Living in a Magazine“, „die Malerei am Bahnhof“, St. Leonhard am Forst
2012: „Lichter“, „die Malerei am Bahnhof“, St. Leonhard am Forst
2011: „flug2.0“, „die Malerei am Bahnhof“, St. Leonhard am Forst
2011: Opening „die Malerei am Bahnhof“, St. Leonhard am Forst
2010: „Im Augenblick“, Schlossgalerie St. Leonhard am Forst
GROUP EXHIBITIONS
2022: Gruppenausstellung mit DA*ZWISCHEN, TdoA NÖ, Krumling bei Pöggstall
2021: "Begegnungen", Fellner – Kohlmayr – Ziegelwanger, Kulturhaus Bürgerspital Kilb
2021: "Rauminstallation ›Kunstdating‹ mit Künstlerkollektiv Achtsamma, Viertelfestival NÖ
2018: "SCHAU", Fabrikgasse 6, 3200 Ober-Grafendorf
2017: "Zerzer-Ziegelwanger", Atelier Zerzer, St. Leonhard/Forst
2016: "Im Rahmen des guten Geschmacks", Atelierhaus CABUZ, St. Leonhard am Forst
2016: „Mixed Doppel", Trierenberg ART, Traun
2015: „Begegnungen", Alfred Heindl, Barockkeller Stift Melk
2013: Sierndorfer Kulturtage 2013, Weinviertel
2012: Am Ende ist der Anfang im Fluss – Viertelfestival NÖ 2012
2010: Galerieheuriger Plos, Sooss
2007: „Junge Kunst in Langenlois“, Langenlois
2006: „Don Giovanni – Einer von uns“, Ringturm Wien
2005: „wollenkunst“, Künstlerhaus Wien
2004: „Märchen auf den Kopf gestellt“, Galerie Stadtbild Wien